Martinssegen

Möge Martins Tatkraft
sich in deinem Handeln spiegeln

Möge Martins Güte
dein Herz erfüllen

Möge Martins Blick
für das Wesentliche
dir Orientierung geben

Und möge Gottes Liebe
dich stets umgeben
wie ein schützender Mantel

Text und Bild: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft

Goldener Oktober

Wir reden vom „goldenen Oktober“
und meinen damit die Farbenpracht der Natur
in Blättern, Bäumen und Wäldern

Wir sprechen vom „Herbst des Lebens“
und denken an Kräfte, die nachlassen
manche Wehwehchen
an das Langsamerwerden
und an den Tod

Düstere Tage machen uns „trüb-sinnig“
lasten schwer auf uns
Nebel verhängt Licht und Sicht

All das ist eine Frage der Perspektive:
sehe ich den Nebel als Hindernis
oder als Wunder?

Sind fallende Blätter mir ein Zeichen
fürs Sterben
oder für einen Übergang
dem Neuen entgegen?

Begreife ich mein Leben
als Last oder Lust
als Herausforderung oder als Chance
als Aufgabe oder Geschenk?

Ich wünsche mir den Blick in die Weite
aus dem kleinkarierten Alltagsgrau heraus
hin zum Horizont der Möglichkeiten
die das Leben mir und uns bietet
im goldenen Oktober und in jeder anderen Jahreszeit
vor allem heute und hier…

Text und Foto: Annette Schulze (Klinikseelsorge BG Unfallklinik Ludwigshafen)

kürzer werden unsere Tage

Ihr Schwalben,
seid ihr schon fort?

Ihr reist
dem Sommer nach.

badet auch weiter
eure Flügel
im Licht der Sonne

Unsere Schritte
gehen
dem Herbst entgegen

kürzer werden
unsere Tage

Möge
unsere Seele
sich dennoch
immer aufs Neue
emporschwingen
im Jubel
über
das Geschenk des Lebens

Text und Druck: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft

Professjubiläum Mai 2019

70-, 65-, 60- und 40-jähriges Professjubiläum

Am 19. Mai 2019 feierten 18 Schwestern im Kreise ihrer Mitschwestern ihr Professjubiläum im Mutterhaus in Speyer. Um 9 Uhr fand das Festhochamt als Dankamt mit Weihbischof Otto Georgens und Pater Alfons Werhle CSSp statt.

„Feiern will ich dich, Herr, aus ganzem Herzen“, mit diesem Kehrvers wurde der Gottesdienst eröffnet. Weihbischof Otto Georgens sagte bei der Begrüßung. „Wir sind zusammen gekommen, um Gott zu danken für das Geschenk der Berufung und für 70, 65, 60, 40 Jahre Ordensleben der Schwestern, Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens. In Gemeinschaft wird dieser Dank vervielfältigt, potensiert und intensiviert.“

Das Tagesevangelium (Joh 13,31-33a, 34-35;) hebt hervor, worauf es in der Nachfolge Jesu ankommt. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ Liebe ist ein Geschenk zur Weitergabe , erklärt der Weihbischof in seiner Predigt. Weil die Menschen von Gott geliebt seien, könnten sie die Liebe weitergeben. „Wer die Liebe für sich behalten will, verfehlt seine Berufung“, bekräftigt der Weihbischof. Die Weitergabe der Liebe ist die zentrale Aufgabe eines jeden Ordenslebens. Er dankte den Schwestern für ihren Einsatz, und ihr Zeugnis gelebter Liebe.

Nach dem festlichen Amt dankte Generalpriorin Schwester M. Gisela Bastian dem Weihbischof für seine klaren Worte und den Schwestern dankt sie für deren Einsatz in der Gemeinschaft, gleich in welchem Arbeitsfeld und ob sie in der Heimat oder in Ghana tätig war.

Nachdem alle Anwesenden die Möglichkeit hatten, den Jubilarinnen zu gratulieren, wurde das Fest intern mit festlichem Mahl fortgesetzt. Den Abschluss bildete die feierliche Vesper.

Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
Professjubilaen Mai 2019
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Schwester Teresa Ludwig OP hat die Aussage des Evangeliums, „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ mit den Biblischen Erzählfiguren in der Mutterhauskapelle dargestellt.

NachfolgeJesu
MissionGhana
Versorgung
Gespraech
Unterricht
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Brief an Dominikus

Lieber Bruder Dominikus,

800 Jahre ist es her, dass du deinen Orden gegründet hast, den Orden der Predigerbrüder. Auch Schwestern gehören zur Dominikanischen Familie – und Menschen, die nicht im Kloster leben, sondern als Singles, in Partnerschaften, Ehen und Familien. Uns allen ist gemeinsam, dass du uns angesteckt hast mit deiner Art zu leben.

„Prediger der Gnade“ wolltest du und sollen wir sein – von Jesus und der Gegenwart der Barmherzigkeit Gottes unter uns Zeugnis geben durch das, was wir sagen , aber mehr noch, durch das, was wir tun, und am allermeisten durch das, was wir sind.

Einer der Menschen, die wie wir dominikanisches Feuer gefangen haben, Meister Eckhart, öffnete uns die Augen dafür, dass Gottes Barmherzigkeit bedeutet, sein Leben mit den Menschen zu teilen.
Und das hast du gemacht.

Deinen Besitz hast du geteilt, als du während einer Hungersnot in deiner Stadt deine dir so kostbaren Bücher verkauft hast, weil du nicht über toten Seiten studieren wolltest, während draußen Menschen vor Hunger starben.

Deine Zeit, deine Gedanken und Erfahrungen mit Gott hast du geteilt, als du in vielen Tages- und Nachtstunden mit suchenden und fragenden Menschen darüber gesprochen hast, was ein barmherziger Gott für unser Leben will und was nicht.

Deine Freude an Gott und seinem Wort und dein Vertrauen in beides hast du mit deinen Brüdern geteilt, als du mit ihnen gelacht und geweint, gesprochen und geschwiegen hast.

So leben wollen wir auch:

Wenn wir heute für Menschen in Schulen und Krankenhäusern, Geschäften und Institutionen, Kirchen und Kneipen oder wo immer unser Leben uns hinführt, da sind, dann lass uns das in deinem Geist tun – als Menschen nach dem Herzen Gottes und so verwurzelt in der göttlichen Liebe, wie er und du es waren. Lass uns nicht nur unsere Aufgaben zu erledigen und unseren Lebensunterhalt verdienen, sondern lass uns so sprechen, handeln und sein, dass die , die uns begegnen, etwas von Gottes Güte und Barmherzigkeit spüren – im Großen wie im Kleinen.

Text und Collage: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft