Dominikusgruppe

Die Dominikusgruppe als assoziierte Laiengemeinschaft

Herz des Wandrers


Nur streunen
durch festgebaute Häuser
Bleib Gast in den Unterkünften
die das Leben anbietet.

Behalt das Herz des Wandrers
Schütz deine Sehnsucht.

Hüllen

wieviel sind nötig zum Überleben
und
Überlebt deine Freiheit in ihnen…

Lass selbst Schönheit
wenn sie festhält.

Schlaf nicht zu lang
in gesicherten Wänden:

Haus
hab
als Zelt.

Behalt das Herz des Wandrers

niste nur ein als
Zugvogel
sehnsüchtig nach anderem Land.

(Gisela Dreher-Richels)

Geschichte

Wer ist das, die Dominikusgruppe?

Auch nach mehr als 20-jähriger Zugehörigkeit gerate ich immer noch ins Stocken und Stottern, wenn ich Fremden oder Freunden diese Frage beantworten soll.

Seit dem Jahr 2000 scheint diese Aufgabe leichter zu lösen, denn seitdem können wir uns „eine Laiengemeinschaft in der Dominikanischen Familie, assoziiert an das Institut St. Dominikus in Speyer“ nennen. Aus der losen Gruppe aus Jugendlichen und Schwestern, die zusammen das erste Dominikusfest 1987 in Speyer vorbereiteten, ist eine knapp 30 erwachsene Mitglieder umfassende Gemeinschaft aus Schwestern, Familien mit und ohne Kinder, Paaren und Einzelpersonen geworden.

Aber: Was sagt das Etikett der Laiengemeinschaft über uns aus – zumal wir uns von den anderen Gemeinschaften doch in einigem nicht unerheblich unterscheiden.

Wer also ist die Dominikusgruppe?

Mir scheint für sie vor allem das Herz des Wanderers charakteristisch, von dem Gisela Dreher-Richels in ihrem Gedicht spricht – und das wohl auch Dominikus besaß, auf den sich die Gruppe in ihrer unverändert gültigen Leitlinie beruft:

„Die Dominikusgruppe ist eine lebendige Gemeinschaft aus Menschen verschiedener Altersgruppen, Lebensformen und Konfessionen, die sich gegenseitig stützt und trägt. Als Suchende sind wir unterwegs zu Gott, gestärkt durch gelebten und erlebten Glauben. Dabei orientieren wir uns am Wort Gottes, an Jesus Christus und Dominikus“.

Vielleicht liegt es an den Anfängen, die ja in einer Wanderung von Jugendlichen und Ordensleuten durch den Pfälzerwald lagen, dass wir es nur kurz in den gesicherten Wänden einer bestimmten Organisationsform aushalten, stets neu danach suchen müssen, wie unser Weg weitergeht. Und deshalb: Die Dominikusgruppe, das ist eine Gruppe von Menschen, die auf dem Weg zum ersten Fest im Jahr 1987 Dominikus als einen Heiligen entdeckt, der knapp achthundert Jahre tot ist und für uns doch einen „Baum an Wasserbächen“ darstellt, einen Menschen, an dem sich ablesen lässt, wie Leben gelingen kann.

Die Dominikusgruppe, das ist eine Gruppe, die zum zweiten Fest 1989 ein Musical auf die Beine stellt, das dazu aufruft, den Traum, den Dominikus geträumt hatte, in unserer Zeit weiterzuleben.

Die Dominikusgruppe, das ist eine Gruppe, die nach 1989 ihren Weg miteinander weitergegangen ist und dazu über Jahre und bis heute ihre Form der Sendung sucht.

Die Dominikusgruppe, das ist heute eine Gruppe, die erwachsen geworden ist, deren Mitglieder aus Ausbildung und Studium herauswuchsen, mehr und mehr Verantwortung im Beruf übernahmen, in vielen Fällen Partnerschaften eingingen und Familien gründeten.

Die Dominikusgruppe, das ist heute auch ein lebendiges Miteinander von Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen verschiedenster Altersstufen. Als Gruppe haben wir eigene Strukturen und Ausprägungen entwickelt, unseren Glauben zu leben und zu teilen – dominikanische Formen, wie wir fanden.

So war der Schritt in die Dominikanische Familie im Jahr 2000 ein konsequenter. Und doch sind wir auch weiterhin in einem Prozess des Wandels, überprüfen die Organisationsformen, wo sie der Realität der Gruppe nicht mehr Rechnung tragen können, und suchen aufs Neue, was jetzt möglich und sinnvoll ist.

So gibt es seit 2009 einen Freundeskreis der Gruppe, dem Menschen angehören, die sich uns verbunden fühlen, die Gruppe aber nicht aktiv mittragen. Mir ruft dies alles Dominikus ins Gedächtnis. Mit ihm verbindet uns die lange Suche nach Lebensformen und Strukturen, die den Menschen dienlich sind – eben das Herz des Wanderers. Und es verbindet uns wohl auch mit den Schwestern des Instituts, bei denen wir unsere Wurzeln haben, von denen wir das dominikanische Alphabet lernen durften und mit denen wir Zukunft gestalten wollen. Gemeinsam das Wort „dominikanisch“ heute mit Leben füllen und als Zugvögel die Sehnsucht schützen nach einem anderen Land – das wäre gut.

Katja Süß

Leitlinien

Leitlinien der Dominikusgruppe Speyer als Laiengemeinschaft in der Familia Dominicana.

Die Dominikusgruppe ist eine Gemeinschaft von Menschen verschiedener Altersstufen, Konfessionen und Lebensformen, die sich gegenseitig stützen und tragen. Als Suchende sind wir unterwegs zu Gott, gestärkt durch gelebten und erlebten Glauben. Dabei orientieren wir uns am Wort Gottes, an Jesus Christus und an Dominikus.

Den Text der Leitlinien können Sie als PDF-Dokument herunterladen:

Termine

Kontakt

Sr. Johanna Gillich OP
Telefon: 06232 912-217
E-Mail: sr-johanna@institut-st-dominikus.de