Segen auf Pfingsten hin

Möge die Geistkraft dich berühren
so, wie du es jetzt brauchst
als sanfter Atem
als belebender Wind
als aufrüttelnder Sturm
damit das Leben
in dir
und durch dich
zum Leben kommt.

Text und Bild: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft

Sr. M. Enhildis Reisinger OP

„Meine Hoffnung und meine Freude,

meine Stärke, mein Licht;

Christus, meine Zuversicht,

auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht."

Taizé-Gesang nach Jes 12

In der Frühe des 22. April 2020
rief Gott im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen
unsere liebe

Schwester M. Enhildis Reisinger OP

im 86. Jahre ihres Lebens
im 62. Jahre ihrer hl. Profess
zu sich heim

Für die Schwestern des Instituts St. Dominikus Speyer:

Sr. M. Gisela Bastian OP Generalpriorin

Die Angehörigen

Speyer, Ludwigshafen, den 24. April 2020


Sr. M. Margarita Lust OP

„Fürchte dich nicht.... Ich helfe dir..."
Vgl. Jes 41,10

Am Abend des 16. April 2020
rief Gott im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen
unsere liebe

Schwester M. Margarita Lust OP

im 88. Jahre ihres Lebens
im 59. Jahre ihrer hl. Profess
zu sich heim

Für die Schwestern des Instituts St. Dominikus Speyer:

Sr. M. Gisela Bastian OP Generalpriorin

Die Angehörigen

Speyer, Ludwigshafen, Gaggenau-Sulzbach, den 20. April 2020


du bist da

du, gott, bist da
uns zu geleiten
durch die dunkelheit
uns in der verzweiflung zu stärken
unsere leere zu füllen

du, gott, bist da
legst in unsere ohnmacht
die größe deiner kraft
legst in unsere trauer
den mut zu einem neuen anfang
legst in unseren tod
die weite deines lebens

du, gott, bist da
segnest unser sorgen und fragen
unser lachen und weinen
unseren anfang und unser ende
damit wir mit deinem segen
(wieder) zum leben finden

so segne uns, gott
und lass uns ein segen sein

Text : Annette Schulze (Klinikseelsorge BG Unfallklinik Ludwigshafen)
Bild: 541602_original_R_by_Karl
Dichtler_pixelio.de

„Mensch, wo bist du?“

„Mensch, wo bist du?“: so lautet der Titel des Hungertuchs aus dem vergangenen Jahr. „Mensch, wo bist du?“ mit dieser Frage sucht Gott die ersten Menschen im Paradies. Das Hungertuch lädt ein, eigene Antworten zu finden. Wo stehe ich, und wofür stehe ich auf? Wer bin ich? Was macht mich aus?
Fragen, die in der aktuellen Situation ganz neu klingen und Sinn machen. Wenn der Alltag, die Gewohnheit, der Stress wegfallen und mit einem Mal Gefühle in mir wachwerden, die ich sonst ganz gut wegdrücken kann… Trauer, Leid, Ungewissheit, Angst, Zweifel …
Der Künstler Uwe Appold hat mit Erde aus dem Garten Gethsemane in Jerusalem gearbeitet. Die Erde von dem Ort, der für die Angst und Einsamkeit Jesu steht, bevor er seinen Weg zum Kreuz beginnt, sie bildet die Grundlage für den goldenen Ring und das „gemeinsame Haus“ mit der offenen Tür: Im Zentrum steht die Zusage Gottes, dass seine Liebe besonders die Ausgegrenzten mitten hinein holt. Zu seinem Werk und dem Thema sagt er selber: „Wer die Frage ‚Mensch, wo bist du?‘ ernst nimmt, wird zugleich in sich selbst hineinhören. Was mache ich gegen die Zerstörung der Schöpfung, die Ungerechtigkeit und die soziale Not? Wo stehe ich in diesem einen, gemeinsamen Haus?“
Mensch, wo bist du? Ich könnte mich einlassen auf diese Frage, könnte hin hören, gerade jetzt, auf die leisen Töne, könnte hineinhorchen in mein Inneres, wo jetzt die Fragen lauter werden… Mensch, wo bist du?
Ich bin bei meinem Namen gerufen, ich bin wichtig an meinem Platz, mit meinen Fähigkeiten, meiner Aufgabe. Was ich tun kann, hat einen Sinn. Ich kann Menschen ansprechen, zuhören, gern haben… Vielleicht ist das nicht viel, aber es ist trotzdem wichtig, unersetzlich, einzigartig.
Das bin ich, wenn jemand mich fragt, wer ich bin. Das kann ich sagen… und vielleicht auch: Hier bin ich!

Text : Annette Schulze (Klinikseelsorge BG Unfallklinik Ludwigshafen)
Bild: Hungertuch 2019 von Uwe Appold