( nicht nur ) zu ostern

lass deinen segen
wie einen sanften schimmer
in die dunkelheit meines herzens fließen
lass deinen segen
wie lebenspendendes wasser
den dürren boden meiner seele
benetzen
lass deinen segen
eindringen
erfüllen
wirken
in meinem innern
und lebendig sein
wie samenkörner
die wachsen
in der dunklen nacht
in der einsamkeit der wüste
in der begrenztheit
die unser leben -auch- ausmacht
deinen segen lass mich erfahren
und dein leben
damit der dunkelheit ein licht aufgeht
die wüste zu blühen beginnt
und der tod aufsteht
zum leben

Text : Annette Schulze, Pastoralreferentin, Klinikseelsorgerin, Geistliche Mentorin
Bild: Beatrice Hächler

Schwester Maria Crucis Welsch OP

 „Wo immer meines Lebens Straße geht,
bist du, Gott, bei mir."
hl. Edith Stein

Am Morgen des 16. März 2021
rief Gott im Konvent beim St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen
unsere liebe

Schwester Maria Crucis Welsch OP

im 91. Jahre ihres Lebens
im 68. Jahre ihrer hl. Profess
zu sich heim

Für die Schwestern des Instituts St. Dominikus Speyer:

Sr. M. Gisela Bastian OP Generalpriorin

Die Angehörigen

Speyer, Ludwigshafen, den 18. März 2021


Frühlingsboten

Ende Februar konnten wir schon mal draußen sitzen und einen Kaffee trinken. Wunderbar. Jeder einzelne Sonnenstrahl tut gut. Draußen sein zu können, ohne zu frieren, und das einfach genießen zu können, das ist schon etwas Besonderes. Gerade in diesem Jahr, in dem wir uns von so vielem eingeschränkt und eingesperrt fühlen. Ein ganzes Jahr sind wir schon im Ausnahmezustand – bleiben zu Hause, vermeiden Kontakte, halten Abstand. Alles hat sich verändert in diesem einen Jahr: Arbeiten, Einkaufen, Werktag und Sonntag, Feste und Alltag. Alles ist bestimmt vom Rhythmus und den Wirkungen dieses Virus, das uns unverhofft überfällt oder zu überfallen droht.
Keine Sicherheit mehr, sondern vielmehr Angst. Keine Nähe mehr, sondern Distanz. Es ist nicht leicht auszuhalten – und noch ist kein Ende in Aussicht.
Und trotzdem wird es Frühling um uns. Die Knospen von Schneeglöckchen, Krokus und Osterglocke schauen fröhlich aus der Erde und erinnern uns daran, dass wir leben.
Sie erzählen von Farben, von Wachstum, von Schönheit und machen uns bewusst, dass all das, was wir in ihnen sehen, auch in uns angelegt ist. Farben, Schönheit, Leben – das macht uns aus, das gehört zu uns. Darauf können wir hoffen, daran können wir festhalten, auch wenn es sich zur Zeit gerade gar nicht nach Farbe, Schönheit und Leben anfühlt.
Frühlingsboten – draußen, so unscheinbar und doch ein Wunder. Was wäre, wenn wir drinnen selber zu Frühlingsboten und -botinnen würden? Wenn wir uns öffnen für das Leben, für das Wunder, das wir selber sind und die Menschen, mit denen wir leben? Was wäre, wenn wir das in ganz kleinen Dingen wahrnehmen und dann laut aussprechen: Wie schön die Sonne in Ihren Laden scheint! Haben Sie schon gesehen, dass die Forsythie anfängt zu blühen? Oder wenn wir eine kleine Primel kaufen und sie einem Menschen schenken, dem wir begegnen – jemand, den wir kennen oder auch einem ganz fremden Menschen, der aussieht, als könnte er oder sie eine Frühlingsbotin, einen Frühlingsboten brauchen?
Ich probiere das aus – vielleicht haben Sie auch Lust dazu. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei – und gute Erfahrungen mit den Frühlingsboten – draußen und drinnen!

Text: Annette Schulze Pastoralreferentin,Klinikseelsorgerin,   Geistliche Mentorin
Bild:schneegloeckchen1_by_Christiane_Raabe_Pfarrbriefservice

Fasten 2021 – was kann das heißen?

Februar 2021 – Der Lockdown ist verlängert… Weiterhin gelten viele Einschränkungen. Sie sollen uns schützen, gleichzeitig vermissen wir vieles schmerzlich. Fasten 2021 – was kann das heißen?

immer schon
haben mich die gräser, blumen, bäume, fasziniert
die auf blankem fels
ihre wurzeln in die risse schoben
in denen sich
ein paar krumen erde fand
und das lebensspendende wasser sammelte

ihnen gleich
meine wurzeln
ausstrecken
in die tiefe
um dort zu finden
was ich
wirklich
zum leben brauche

mich verankern
in jenem grund
dem stürmische zeiten
und karge perioden
nichts anhaben
und der mich
sicher hält

das soll
in diesem jahr
mein fasten sein

Text: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, der dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft
Bild: Marc Pascual auf Pixabay

Sr. M. Felicis Weber OP

Lobe den Herrn, meine Seele.
Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,
meinem Gott singen und spielen,
solange ich da bin.
Psalm 146,1

In den ersten Stunden des 25. Januar 2021
rief Gott im Seniorenzentrum „Storchenpark“ in Speyer
unsere liebe

Schwester M. Felicis Weber OP

im 81. Jahre ihres Lebens
im 63. Jahre ihrer hl. Profess
zu sich heim

Für die Schwestern des Instituts St. Dominikus Speyer:

Sr. M. Gisela Bastian OP Generalpriorin

Die Angehörigen

Speyer, Homburg-Kirrberg, den 26. Januar 2021