Erscheinung Jesu am See von Tiberias (Joh. 21,1-19)

Aufstellung mit Biblischen Erzählfiguren

Schwester M. Theresa Ludwig OP hat das Evangelium vom 3. Ostersonntag , die Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen am See von Tiberias mit den Biblischen Erzählfiguren ins Bild gebracht.

Petrus fuhr mit einigen Jüngern zum Fischen, aber in dieser Nacht fingen sie nichts, heißt es.
Jesus stand am Ufer; aber die Jünger wußten nicht, das es Jesus war.

Er sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet Fische fangen. Sie warfen das Netz aus, konnten es aber nicht mehr ins Boot ziehen, weil es sehr viele Fische waren.

Simon Petrus zog das Netz an Land. Es war mit 153 großen Fischen gefüllt.
Als sie an Land gegangen waren, sahen sie dort ein Kohlefeuer brennen und darauf einen Fisch liegen , daneben lag Brot.
Jesus fragt Petrus drei Mal, liebst du mich. Petrus antwortete ihm: ja Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sprach zu ihm: Weide meine Schafe.

Das Licht von Ostern


Draußen ist Frühling. Das Leben bricht auf- überall sind Lebenszeichen zu entdecken.
Trotzdem ist unsere Perspektive – gerade in diesem Jahr – eingeschränkt: wir schauen auf all die Probleme und Nöte unserer Welt. Krieg- schon jetzt viel länger, als wir es uns hätten vorstellen können. Brutalität, Mord, Drohungen, Waffen – und Menschen in Angst und auf der Flucht vor dem Schrecken. Dazu immer mehr Sorgen um Konsequenzen für unser eigenes Leben, für das wir uns seit inzwischen 2 Jahren so sehnlich ein bisschen “Normalität“ gewünscht hätten. Aber der Alltag, wie wir ihn kannten, ist nicht einfach wiederherzustellen. So viele Fragen treiben uns um – um uns selbst und Menschen, um die wir uns sorgen. So viel Ungewissheit liegt über dem Morgen, dass oft auch unser Heute darunter leidet.

Aber in den Tagen der Karwoche denken wir an genau diese schwierigen Zeiten im Leben Jesu. Brutalität, Angst und Schrecken – und die Ohnmacht, etwas dagegen setzen zu können. Wir denken an seine Schritte auf dem Kreuzweg und vielleicht können wir unsere Schritte zusammen mit seinen sehen. Vielleicht kann sein „WARUM?“ unseres mit aussprechen. Vielleicht können wir unseren Blick nicht nur auf das Kreuz und Grab richten, sondern uns vom Licht des Ostermorgens eine neue Perspektive schenken lassen.

Lothar Zenetti hat es wunderbar formuliert:
„Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.“

In diesem Sinn wünsche ich uns allen den Blick im Licht des neuen Lebens – trotzdem…

Text: Annette Schulze Pastoralreferentin, Klinikseelsorgerin,   Geistliche Mentorin
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Abendmahl, Verrat und Gefangennahme Jesu, das leere Grab

Aufstellung mit Biblischen Erzählfiguren

Schwester M. Theresa Ludwig OP führt uns mit Biblischen Erzählfiguren das Geschehen von Gründonnerstag, Karfreitag bis Ostern vor Augen.

Zum Mahl geladen sind Männer und Frauen, Jung und Alt, Reich und Arm, Fromme und Sünder, …. alle sind geladen.
Als Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht sagt Petrus : „Niemals sollst du mir die Füsse waschen.“
Judas verät Jesus mit einem Kuss.
Soldaten sind gekommen, um Jesus festzunehmen.
Jesus vom Kreuz abgenommen, in den Schoß seiner Mutter gelegt
Die Frauen am leeren Grab

Palmsonntag


Palmsonntag – Jesus kommt nach Jerusalem, um dort das Wallfahrtsfest Pessach zu feiern. Er ahnt schon, dass das nicht gut für ihn ausgehen wird. Jesus hat nämlich nicht vor, den Mächtigen nach dem Mund zu reden,
er wird Missstände ansprechen und klare Kante zeigen,
aber er wird sich auch abgrenzen
gegen die Projektionen seiner Umwelt,
die in ihm gerne einen König sehen will,
der sie aus der Herrschaft der Römer befreit.
Jesu Einzug nach Jerusalem geschieht auf einem Esel
und nicht auf einem Schlachtross,
und die gleiche Menschenmasse, die ihn da jubelnd empfängt,
wird wenig später seinen Tod fordern.

Der Palmsonntag lässt mich kritisch aufhorchen:
Wie oft geschieht es, dass Menschen einem Idol folgen,
doch wenn es ent-täuscht, also die Täuschung,
die sich Menschen von ihm machen, wegfällt,
dann kann es zu schlimmen Hassreden kommen.
Verehrung schlägt um in abgrundtiefe Verachtung.

Vielleicht ist heute ein guter Tag,
sich Gedanken zu machen,
ob ich von meinen Mitmenschen ein festes Bild habe,
dem sie – meiner Meinung nach – entsprechen müssen
oder ob ich in der Lage bin,
mich auch von ihnen überraschen zu lassen,
ob ich ihre persönlichen Entscheidungen und Lebenswege respektieren kann, ohne ein Urteil darüber zu fällen – das mir ohnehin nicht zusteht!

Ein Satz von Thomas Merton ist mir heute ganz wichtig:
„Unsere Vorstellung von Gott sagt mehr über uns als über ihn!“
und ich möchte diesen Satz noch erweitern, indem ich sage:
„Unsere Vorstellung von einem anderen Menschen
sagt mehr über uns als über ihn! „
Schauen wir heute also mal genau hin,
wo wir selbst Opfer unserer Projektionen sind
und wo wir andere zu Projektionsflächen unserer Wünsche machen.
Und bedenken wir: Niemand in dieser Welt ist rein und perfekt.
Wenn du Menschen wegen ihrer Fehler meidest,
wirst du allein bleiben in dieser Welt.

Richte weniger und liebe mehr!

Text: Carsten Schulze, Pfarrer, Essingen bei Landau
Bild: Sr. M. Theresa Ludwig OP


Die Ehebrecherin (Joh 8,1 – 11)

Das Evangelium vom 5. Fastensonntag (Joh 8,1 – 11) ist betitelt „die Ehebrecherin“. In dieser Überschrift wird leider nicht die wesentliche Botschaft dieser Perikope ausgedrückt. Hier begegnet uns der gleiche Fehler wie in Lk. 15,11 – 32. Da wird die Perikope „der verlorene Sohn“ betitelt. Inzwischen ist es bei dieser Perikope üblich , sie mit dem Titel „der barmherzige Vater“ zu benennen, weil das die Kernaussage ist. Wie müsste die Perikope Joh 8,1 – 11 betitelt werden, wenn dadurch die Kernaussage ausgedrückt würde?

Schwester M. Theresa Ludwig hat diese Perikope mit den „Biblischen Erzählfiguren“ dargestellt. Die Komposition bringt die Botschaft dieser Perikope ganz deutlich zum Ausdruck. Lassen Sie Sich von diesen Bildern berühren. Stellen Sie Sich auch die Frage, wo ist mein Platz in diesem Bild.

Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt Mose hat im Gestz befohlen, solche Frauen zu steinigen; was sagst du dazu? (Joh 8,4-5)
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. (Joh 8,7)