Das Licht von Ostern


Draußen ist Frühling. Das Leben bricht auf- überall sind Lebenszeichen zu entdecken.
Trotzdem ist unsere Perspektive – gerade in diesem Jahr – eingeschränkt: wir schauen auf all die Probleme und Nöte unserer Welt. Krieg- schon jetzt viel länger, als wir es uns hätten vorstellen können. Brutalität, Mord, Drohungen, Waffen – und Menschen in Angst und auf der Flucht vor dem Schrecken. Dazu immer mehr Sorgen um Konsequenzen für unser eigenes Leben, für das wir uns seit inzwischen 2 Jahren so sehnlich ein bisschen “Normalität“ gewünscht hätten. Aber der Alltag, wie wir ihn kannten, ist nicht einfach wiederherzustellen. So viele Fragen treiben uns um – um uns selbst und Menschen, um die wir uns sorgen. So viel Ungewissheit liegt über dem Morgen, dass oft auch unser Heute darunter leidet.

Aber in den Tagen der Karwoche denken wir an genau diese schwierigen Zeiten im Leben Jesu. Brutalität, Angst und Schrecken – und die Ohnmacht, etwas dagegen setzen zu können. Wir denken an seine Schritte auf dem Kreuzweg und vielleicht können wir unsere Schritte zusammen mit seinen sehen. Vielleicht kann sein „WARUM?“ unseres mit aussprechen. Vielleicht können wir unseren Blick nicht nur auf das Kreuz und Grab richten, sondern uns vom Licht des Ostermorgens eine neue Perspektive schenken lassen.

Lothar Zenetti hat es wunderbar formuliert:
„Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.“

In diesem Sinn wünsche ich uns allen den Blick im Licht des neuen Lebens – trotzdem…

Text: Annette Schulze Pastoralreferentin, Klinikseelsorgerin,   Geistliche Mentorin
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