Tag des geweihten Lebens im Institut St. Dominikus Speyer am 01.Februar 2024

Alljährlich lädt die Arbeitsgemeinschaft der Orden (AGO) zum „Tag des geweihten Lebens“ alle Ordensleute der Diözese zu einem Gemeinschaftstag ein.
Das Mutterhaus des Instituts St. Dominikus war in diesem Jahr Gastgeberin und freute sich am 1. Februar über 72 Schwestern und Brüder aus drei Kontinenten und verschiedenen Nationen begrüßen zu können.
Unser gemeinsamer Glaube wurde wieder zum Zeichen der Verbundenheit.
Das Treffen begann mit der Begegnung bei Kaffee und Kuchen. Ein Gang durch unser weitläufiges Mutterhaus brachte lebhafte Gespräche.
Höhepunkt war das gemeinsame Abendlob, in Form einer Lichtfeier, die Dr. Georg Müller, Ordensreferent der Diözese, mit uns feierte. Zu Beginn trug er die brennende Osterkerze in den dunklen Kirchenraum. Anschließend wurde für jede und jeden der Anwesenden eine Kerze im Altarraum entzündet, sodass der Raum lichtdurchflutet war. Gesang und Gebet brachten die Freude unseres Glaubens an Christus das Licht der Welt, das Licht unseres Lebens zum Ausdruck.
Reich beschenkt durch die Erfahrung der Geschwisterlichkeit und gestärkt durch den gemeinsamen Glauben an Christus nahmen wir Abschied voneinander.

Text und Bild: Sr. Annemarie Kirsch OP

Freude alltäglich

Freue dich an jedem Morgen,
dass ein neuer Tag beginnt.
Freu dich an der Frühlingssonne
und am kalten Winterwind.
Du darfst atmen, du kannst fühlen
und die Erde gibt dir Stand.
Freu dich an des Himmels Weite,
reich dem Leben deine Hand.

Freue dich über jede Stunde,
die du lebst auf dieser Welt.
Freu dich, wenn die Sonne leuchtet,
und auch, wenn der Regen fällt!
Du darfst hoffen, du kannst lieben,
kannst der Schwermut widerstehn.
Freu dich, du darfst weinen, lachen
und getrost durchs Leben gehen.

Freue dich an jedem Abend,
dass die Nacht dir Ruhe bringt.
Freu dich, wenn der Mond dir leuchtet,
freu dich, wenn die Stille singt.
Du darfst schlafen, du kannst träumen,
deine Seele atme frei.
Freude öffne ihre Flügel und dein Leben werde neu.

Freude alltäglich“ kann gesungen werden – nach der Melodie der „Ode an die Freude“ von  Ludwigs van Beethoven.

Bild sowie  Text nach Anregungen einer unbekannten Verfasserin (Näheres hier: https://deutschelieder.wordpress.com/2020/12/01/freu-dich-uber-jede-stunde/)

Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft

Zieh deine Schuhe aus

Wir feiern an Weihnachten ein großes Geheimnis, uns wird das Licht offenbart, das unsere Finsternis erhellt, wie es im Johannesprolog heißt: „ … aber die Finsternis hat es nicht erfasst. …“ (Joh 1,2)

Ich spüre jedes Jahr, sich diesem Geheimnis zu nähern braucht ein behutsames darauf zugehen, was in diesen Tagen oft nicht möglich ist. Ich, wir glauben bis zu Weihnachten vieles erledigen zu müssen.

Die Geschichte von Mose am brennenden Dornbusch. (Exodus 3) zeigt mir, worauf es ankommt. Mose nimmt das Licht/ den brennenden Dornbusch wahr, will sich diesem Geheimnis nähern, da spricht Gott ihn an. „Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort wo du stehst ist heiliger Boden.“ (Exodus 3,5)

Wenn ich mich dem Geheimnis von Weihnachten nähere, betrete ich auch heiligen Boden. Ihn zu erspüren ist die Voraussetzung, um mich dem Geheimnis zu nähern, mich darauf einzulassen.

In der Begnung Gottes mit Mose weiht Gott diesen in seinen Rettungsplan ein. Er würdigt ihn als Mitarbeiter an der Befreiung des Volkes.

Auch uns will Gott in seinen Rettungsplan einweihen. Er sendet sein Licht in unsere Finsternis. Er will, dass wir dieses Licht ergreifen.

Ich bin, wir sind beauftragt dieses Licht in der Finsternis zum Leuchten zu bringen Von der Fußsohle bis zum Kopf soll mich, uns dieses Geheimnis ergreifen.

Ziehen wir die Schuhe aus, um bereit zu werden für diesen Weg.

Text und Bild: Sr. Annemarie Kirsch OP, Institut St. Dominikus, Speyer

Herr, mache mich zu einem Werkzeug des Friedens

Dieses Gebet des hl. Franziskus hat Schwester Theresa Ludwig OP angeregt in unserer Zeit des Unfriedens, der Kriege in unserer Kapelle zu diesem Text eine Aufstellung mit biblischen Figuren zu gestalten.

Fotos: Schwester Annemarie Kirsch OP

Abbremsen

Oft sind wir mit ziemlicher Geschwindigkeit unterwegs. Bei Flugreisen sowieso, aber auch mit dem Auto haben wir ein ganz schönes Tempo. Und auch im ganz normalen Alltag und zu Fuß erwische ich mich dabei, möglichst schnell einen Weg zurücklegen oder eine Aufgabe zu Ende bringen zu wollen. Wenn ich dann damit fertig bin oder an meinem Ziel angekommen bin, fällt es mir schwer, mich nicht gleich ins nächste Tun zu stürzen. Dabei braucht es die Pausen. Kurze Momente und auch längere Zeiten, in denen ich aus der vollen Fahrt abbremse, um mich zu orientieren, mich umzuschauen und neu auszurichten, vielleicht auch vom Weg abzubiegen und eine neue Richtung einzuschlagen.

Ich brauche Zeiten, in denen das Leben langsamer wird,  Phasen, in denen ich langsamer werden kann – und ich wünsche mir, dass ich dabei kein schlechtes Gewissen habe, sondern das Abbremsen, sogar das Still- Stehen, als wichtigen Teil meines Lebens und Tuns begreifen kann. Die Natur macht es uns vor: die Blätter fallen, alles stellt sich darauf ein, dass der Winter kommt: Brachzeit, Ruhe, Zeit zum Kräfte sammeln. Damit das Leben im Frühling neu austreiben kann. Wie immer das neue Leben, der neue Weg aussehen wird…

Text und Bild: Annette Schulze Pastoralreferentin, Klinikseelsorgerin,   Geistliche Mentorin