Das heilige Feuer hüten

Von Dominikus geht die Legende, dass seine Mutter vor seiner Geburt träumte, das Kind, das sie zur Welt bringen würde, sei ein kleiner, schwarz-weiß gefleckter Hund, mit einer Fackel im Maul. Und tatsächlich hatte Dominikus Feuer, brannte er dafür, dass Menschen so glauben konnten, dass es sie frei und lebendig werden ließ.
Am 1. Februar feiern wir das Fest der heiligen Bridgid von Kildare. Auch in ihr brannte dieses Feuer, und die, die sie erlebt hatten, veranlassten, dass nach ihrem Tod eine Flamme entzündet wurde, die nie verlöschen sollte.
Gerade in diesen Februartagen, in denen das Licht langsam wiederkehrt, der Frühling schon zu ahnen, aber der Weg bis dorthin noch so lang ist, in dieser vierten Welle der Pandemie, die es zu bestehen gilt, brauchen wir die Erinnerung an das Feuer in uns, das da ist, unter wieviel Asche auch immer verborgen:

dass du dich
des feuers erinnerst
dass du in dir trägst,
das wünsche ich dir

der flamme
die dem leben dient
in dir
und anderen

dass du nicht müde wirst
unter der asche der tage
der erschöpfung
der fragen

den heiligen funken
zu suchen
zu finden
und neu anzufachen
zum feuer
das dich und mich
durch die nacht bringt

(Meiner Freundin Monika gewidmet, mit der mich die Liebe zum Irischen verbindet, und allen, denen die Pandemie alle Kräfte abverlangt)

Bild und Text: Katja Süß, Lehrerin an einem Koblenzer Gymnasium und Mitglied der Dominikusgruppe Speyer, einer dem Institut St. Dominikus angegliederten dominikanischen Laiengemeinschaft