Nächtliche Kirchentour – unterwegs in den Klöstern von Speyer

Freitag 1. September fand die nächtliche Kirchentour der Pfarrei Pax Christi/Speyer zu Klöstern von Speyer statt.

Die „Nächtliche Kirchentour“ begann in unserm Mutterhaus. Vor 18 Uhr trafen schon die ersten Besucher im Klosterhof ein.

Pünktlich konnte unsere Generalpriorin, Schwester Gisela eine stattliche Zahl der Besucher an der Eingangstreppe des Mutterhauses begrüßen. Die Besucher waren überwiegend mit Fahrrädern zu der „Nächtlichen Kirchentour“ gekommen.

An drei Stationen gaben unsere Schwestern einen Einblick in unser Kloster. Erste Station war der Klostergarten.

Schwester Carola gab hier anhand der Gebäude eine Übersicht über das Kloster, das zu Beginn eine fast autarke Einrichtung war. Eine vielseitige Landwirtschaft deckte den Bedarf der Schwestern an Lebensmittel. Die Pflege der alten und kranken Schwestern war durch die Gemeinschaft gesichert. Heute ist unsere Gemeinschaft auf viele nicht klösterliche Mitarbeiter angewiesen, angefangen von der Verwaltung bis zur Versorgung der Schwestern.

Vom Garten aus ging es durch das Kloster zu dem Stammbaum im Bereich der Pforte.

Dort vermittelte Schwester Gertrud anhand der Darstellung unseres Stammbaums einen Abriss über Gründung und Entwicklung unserer Gemeinschaft als „Arme Schulschwestern“, heute „Institut St. Dominikus“. Mädchenbildung als Auftrag der Gemeinschaft führte dazu, dass die Schwestern in kleinen Gruppen als Lehrerinnen in die Dörfer des Bistums gesandt wurden. Im Mutterhaus war deshalb auch eine klostereigene Lehrerinnen-Bildungsanstalt. Erst später kamen andere Berufe dazu.

In der Kapelle erwartete uns Schwester Maria-Markus mit einem Vortrag über die Bedeutung der Kapelle als Mittelpunkt unserer Gemeinschaft. Dort wurden wir Schwestern in die Gemeinschaft aufgenommen, dort werden wir bei unserem Tod von der Gemeinschaft verabschiedet. Die Gebetszeiten in der Kapelle strukturieren den klösterlichen Alltag. Sr. Maria-Markus gab auch kurze Hinweise auf die Kunstwerke in der Kapelle. Der Altarraum der Kirche wurde bei der Renovierung nach dem Konzil so gestaltet, dass Ambo und Tabernakel auf gleicher Ebene stehen, um die Gleichwertigkeit vom Tisch des Wortes und vom Tisch des Brotes zum Ausdruck zu bringen.

Zum Abschluss sangen wir gemeinsam das Salve Regina und hörten noch ein kleines Musikstück auf der Stumm-Orgel, gespielt von Sr. Sebastiane.

Vor der Kirchentür hatten fleißige Helferinnen für eine kleine Stärkung mit Brezeln und Getränken gesorgt.

Danach ging es zur 2. Station der Nächtlichen Kirchentour in die Holzstraße, zur Kapelle der „Vergessenen Märtyrer“.

Der Aufenthalt in der kleinen Kapelle wurde musikalisch mit Taizé Gesängen gestaltet. Schwester Helga verwies auf den Anlass der Gründung der kleinen Hausgemeinschaft. Wir Schwestern wollten entsprechend dem Konzil mitten unter den Menschen leben. Mit dem Namen der Kapelle wollten wir auf die vielen Menschen verweisen, die ihr Leben für ihren Glauben eingesetzt haben ohne besondere Erwähnung zu finden. Pfarrer Linvers gab eine Erklärung zur Zeltform der Kapelle. Durch das Konzil war das Bewusstsein, Kirche als wanderndes Volk Gottes, geweckt worden im Gegensatz zu der Vorstellung von der festen Burg. Gott ist mitten im wandernden Gottesvolk, dafür ist das Zelt ein Zeichen. Als wanderndes Gottesvolk machten wir uns meist per Fahrrad auf den Weg zu den zwei weiteren Stationen, Karmel und Kloster St. Magdalena.